Reisetipp für Stand Up Paddler: Andalusien

Andalusien für Stand-Up-Paddler

Inklusive: La Luz Surfcamp

von Eliane Droemer, Oktober 2019

Ich skizziere hier relativ knapp unsere Reise mit den wichtigsten Tipps für SUP, Wohnen und Essen sowie bissl Sehenswürdigkeiten – das Wichtigste eben, damit Ihr einen Eindruck bekommt, ob das was für Euch ist.

Sevilla

Beim Flug würde ich das nächste Mal darauf achten, einen Direktflug zu buchen, das Umsteigen in Barcelona ist doch recht zeitaufwendig.

Hotel empfehlenswert:

4-Sterne Hotel Ribera de Triana in Sevilla

Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel 30 Euro oder eben gleich Rental Car ab Airport.
ÜN ohne Frühstück (ca. 40 €/Person)

Frühstück kostet 14 € und findet in einem Mensa-ähnlichen Raum statt. Viel besser: In der Markthalle von Triana oder einem der vielen Cafes sehr günstig und atmosphärischer frühstücken.

Triana heißt das Stadtviertel westlich des Flusses Guadalquivir. Wenn Ihr selber ein Board dabei habt, könnt Ihr direkt vom Hotel aus eine Flusstour starten. Das Ufer ist zwar befestigt, bietet aber immer wieder Ein-/Ausstiegsmöglichkeiten.

SUP Touren können auch gebucht werden bei SUP Guadalquivir

Dazu eine lustige Story: In der Markthalle von Triana kaufte ich einen seeeehr schönen Ledergürtel (10 € !) und der Schuster war gerade dabei, den extra auf meine Weite zu kürzen, als uns ein Schild für SUP Touren über seinem Verkaufstresen auffiel. Es stellte sich also heraus, dass der Schuster nachmittags als SUP-Guide unterwegs ist 😊 fröhlich haben wir unsere Karten ausgetauscht.

Sehenswürdigkeiten

Können vom Hotel aus alle zu Fuß besichtigt werden, Goldturm, riiiesige Kathedrale … das findet Ihr ja alles im Reiseführer. M.E. lohnt sich besonders das (im Vergleich) neue Bauwerk Metropol Parasol vom deutschen Architekten Jürgen Mayer. Die Konstruktion spendet nicht nur Schatten und ist mit seiner organischen Form ungemein fotogen, sondern bietet auch eine fantastische Aussicht auf die Stadt.

Paddeln vor dem instituto geografico nacional hätte mich noch interessiert, zumal das tolle Fotos hergibt aber das haben wir nicht mehr geschafft, wir wollten ja ans Meer!

Essen in Sevilla

Daumen hoch: El Rincón de Murillo – Direkt in der Altstadt, Für Tapas und Grillgerichte. Tolles Preis-Leistungsverhältnis.
La Comidilla – Nähe Hotel und Markthalle ist an einer Ecke

Daumen runter: Gegenüber vom La Comidilla liegt das Casa Cuesta. Alles Bestellte war falsch oder schlichtweg nicht gut z.B. als Tomatensalat eine große Tomate aufgeschnitten mit Olivenöl für 7 Euro. Der Service hat uns möglichst ignoriert, wir hatten Mühe, uns nicht den ersten Urlaubsabend vermiesen zu lassen.

La Luz Surfcamp in El Palmar an der Costa de la Luz

Das Surfcamp wird seit 2009 von den Bayern Moni & Tom betrieben und bietet rundum Wohlfühlen samt Unterkunft, Vollpension, wahlweise Surfkurs oder Personal Training SUP Surf, was ich in Anspruch genommen habe. Wenn Ihr einen ganzen SUP Surfkurs machen wollt, erkundigt Euch bei Tom, wann diese stattfinden, da sie noch nicht regulär sind. Auch sehr empfehlenswert sind die Yogastunden mit Debo, die gute Seele des Hauses, die wahlweise in einem traumhaften Garten – umgeben von Kiefer, Palmen und Kräutern – oder bei schlechterem Wetter in dem Camp-eigenen Yoga Bubble stattfinden. Auch Bodyboards und Neos können ausgeliehen werden. Das Essen von Chefkoch Manu ist exzellent und wirkt umgekehrt proportional den vielen sportlichen Aktivitäten (körperlich betrachtet) entgegen, da man kaum aufhören kann. Das Campleben mit dem La Luz Team ebenso wie mit den anderen – meist deutschen – Gästen ist sehr entspannt und freundlich. Man kann so viel Privatsphäre haben wie man möchte oder eben auch sich mit anderen austauschen – ganz nach Belieben. Als Paar, Gruppe oder auch Alleinreisende ist man hier gut aufgehoben.

Auf der Website www.laluzsurf.com/ bekommt Ihr schon einen guten Eindruck wie liebevoll das Camp eingerichtet ist und wie gut die Lage nahe dem Traumstrand von El Palmar ist.

SUP Surfkurs

Ich habe an zwei Tagen Personal Training SUP Surf gebucht, da kein regulärer Kurs stattfand und ich nicht mit Surfen beginnen wollte – obwohl sich das hier wirklich anbietet. Zum Personal Training mit Gille bekam ich auch ein Hardboard von Starboard, mit dem ich gut zurechtkam.
Für mich als ziemlicher Wave Anfänger stand im Vordergrund, die Wellen „lesen“ zu lernen und meine Angst zu verlieren, indem ich weiß, was in welcher Situation zu tun ist. Und natürlich wollte ich gute Wellen erwischen um auch mal die ersten Turns einzuleiten, was auch geklappt hat. Ich bin ziemlich stolz auf meine Fortschritte, die auch mit der angenehmen, ungezwungenen Gemeinschaft im La Luz Surfcamp zusammenhängen.

El Palmar

Ist ein Surferspot, wo man auf ziemlich viele Deutsche trifft. Traditionelle Häuser und schöne Buden am Strand mit Surfschulen und entsprechenden Shops liegen gleich hinter den Dünen des Naturstrandes. WIE schön der Strand ist, wurde uns nochmal bewusst als wir zum Ende der Reise auch vier Tage

leckerste Waffeln von Moni

an der Costa del Sol verbracht haben. Einziger Nachteil von El Palmar: Keine Kanalisation! Also leider das Toilettenpapier in den Mülleimer werfen. Und was mir in Spanien auch auffiel: Bewusstsein für Müll- respektive Plastikvermeidung ist noch nicht wirklich verbreitet. Der Strand ist aber relativ sauber und reicht vom Nachbarort Conil bis über das berühmt-berüchtigte Trafalgar Kap hinaus Richtung Osten.

Costa del Sol

Über Tarifa (Windsurfhochburg) und Gibraltar oder über die Berge kommt man in zwei Stunden an die Costa del Sol mit den klingenden Namen Marbella, Malaga usw. Wir haben uns über AirBNB in Estepona eingemietet, da es der noch „ursprünglichste“ Ort an der Küste sein sollte. Nun ja, wenn dieser Ort mit aufgeschüttetem dunklen Strand, Hochhäusern und glattem Meer, das so gut wie gar nicht für sportliche Aktivitäten genutzt wurde, der ursprünglichste ist, dann wollten wir nicht mehr die anderen sehen. Estepona hat durchaus eine Altstadt mit schönen Gassen und zweistöckigen traditionellen Häusern, was aber nicht über die flairlosen Strände hinwegtröstete und uns regelrecht von der Costa del Sol fliehen lies.

Sehenswert

Bei schlechtem Wetter oder Swell die Städte Cadiz oder Vejer de la Frontera anschauen.

Daumen hoch: Bar El Laural in Cadiz, Calle Obispo Urquinaona, 3,  am besten Tunfisch essen